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Lang soll sie leben
Verfasser/in:
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Meinderts, Koos
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Verfasserangabe:
Koos Meinderts ; aus dem Niederländischen übersetzt von Monika Götze
Jahr:
2016
Mediengruppe:
B.Bell.Jug/L.ragazzi
Zweigstelle | Standorte | Status | Vorbestellungen | Frist | Standort 2 | Signaturfarbe |
Zweigstelle:
MS Stifter
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Standorte:
72 Real life / Schülerbibliothek
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Status:
Verfügbar
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Vorbestellungen:
0
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Frist:
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Standort 2:
Schülerbibliothek
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Signaturfarbe:
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Auf dem Weg in die Schule sieht die 16-jährige Schülerin Eva eine alte Frau, die am geschlossenen Bahnübergang mitten auf den Eisenbahngleisen steht. Das Donnern des heranfahrenden Regionalzugs ist bereits zu hören. Eva zieht die alte Frau in letzter Sekunde von den Schienen. Von dem Augenblick an ändert sich ihr normales, behütetes Leben schlagartig. Gegen ihren Willen wird sie als Heldin und Lebensretterin gefeiert: zu Hause, in den Medien und in der Schule. Aber bei all dem spürt Eva, dass mit der Rentnerin etwas nicht stimmt und besucht sie in ihrer Wohnung in einer gepflegten Seniorenresidenz. Ida de Graaff, bald 84 Jahre alt, ist eine spröde, alte Dame, die ungern über sich spricht. Trotzdem entsteht ein hauchdünnes Band der Zuneigung zwischen den beiden. Eva erfährt bruchstückhaft Persönliches von Ida de Graaff, die noch fit ist und keine finanziellen Probleme hat. In kurzen Rückblenden erfährt man über ihre große, verloren gegangene Liebe, ihr Studium der Malerei und über die Gründe für ihren fast kompletten Rückzug aus ihrem sozialen Umfeld.
Eva dagegen teilt alles, was sie als lebensbejahender Teenager erlebt, mit ihrer besten Freundin Sanne. Und auch Ida de Graaff soll einen Platz in ihrem Alltag haben. Doch dann erfährt sie von der alten Dame, dass sie ganz bewusst auf den Schienen gestanden hat. Ein Schock für Eva, denn sie hat jemanden gerettet, der sich das Leben nehmen wollte.
Der unbedingte Wunsch zu sterben ist typisch für die Selbsttötung im Alter (im Gegensatz zu den Hilfeschreien bei jungen Menschen, die sich das Leben nehmen), die Zahlen steigen – aus Angst, nicht mehr so weiterleben zu können wie bisher, die Selbständigkeit zu verlieren und ein Pflegefall zu werden. Eines der letzten Tabuthemen wird von Koos Meinderts behutsam in unterschiedlichen, kurzen Fragmenten zusammengefügt und zu einem erwartbaren Finale gebracht. Das Lesen der Abschnitte in der Erzählperspektive der 3. Person und der Ich-Form verwirrt nur anfänglich, die in unterschiedlichen Zeitformen geschriebenen Passagen verlangen jedoch Konzentration. Die Übersetzung wirkt stellenweise ein wenig holprig. Dennoch möchte ich diesen ungewöhnlichen, filigranen Roman für jugendliche und erwachsene Leser empfehlen, denn Freitod im Alter wurde bislang in der Jugendliteratur nicht aufgegriffen, obwohl die Zahlen des Suizids im Alter ständig steigen. (1000 und 1 Buch/Marie-Thérèse Schins/www.biblio.at)
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Verlag:
Jungbrunnen
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-7026-5878-6
Beschreibung:
122 Seiten
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Sprache:
deutsch