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Nur Meer und Himmel
die Geschichte meines Großvaters
Verfasser/in:
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Morpurgo, Michael
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Verfasserangabe:
Michael Morpurgo ; aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn ; mit farbigen Bildern von Gemma O'Callaghan
Jahr:
[2015]
Mediengruppe:
B.Bell.Jug/L.ragazzi
Zweigstelle | Standorte | Status | Vorbestellungen | Frist | Standort 2 | Signaturfarbe |
Zweigstelle:
MS Stifter
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Standorte:
72 Real life / Schülerbibliothek / Leichte Lektüre
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Status:
Verfügbar
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Vorbestellungen:
0
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Frist:
|
Standort 2:
Schülerbibliothek
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Signaturfarbe:
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Annotation: Jugendbuch mit stimmungsvollen Illustrationen über den sensiblen Umgang eines Jungen mit den Kriegstraumen und Verletzungen seines Großvaters.
Rezension: „Ich sah in seinen dunkelblauen Augen das Leid, das er durchgemacht hatte.“ Michaels Großvater ist durch schwere Verbrennungen bei der Zerstörung eines Schiffes im 2. WK verstümmelt. Erst am Ende seines Lebens kann er mit dem jugendlichen Enkel über seine Erfahrungen reden. Da hat das Trauma schon weite Kreise gezogen: die geliebte Ehefrau hat das „Monster“ verlassen und die kleine Tochter mitgenommen, der sie ein Leben mit dem entstellten, alkoholkranken Vater nicht zumuten wollte. Und noch in der dritten Generation liegt ein strenges Schweigegebot über dem Schicksal des Großvaters. Die Parzivalfrage: „Oheim, waz wirret dir?“ ist ins Unterbewusstsein verschoben und zum Albtraum verzerrt. Parzival spricht nach vielen Irrwegen das Leiden des tödlich verwundeten Amfortas an und fragt verständnisvoll nach den Ursachen. So erlöst er ihn und sich selbst. Auch Michael erlöst sich und den Großvater schließlich durch liebevolle, wenn auch unausgesprochene Neugier. Alkohol, Depressionen, alte und neue Kriegstraumen handeln immer von qualvoller Andersartigkeit, von Ausgegrenzt-Sein. Auch dann, wenn es sich um unsichtbare seelische Narben handelt. In dreiundvierzig großen und kleinen Siebdrucken beschwört Gemma O’ Callaghan das Entsetzen hinter den tabuisierten Bildern. Ein blasses Blau, fahles Gelb oder mattes Orange, viel stumpfes Grau: es fehlt an klaren Farben. Die Protagonisten haben das Bild bereits verlassen oder sind nur aus entfernten Perspektiven zu sehen. Doch im Erzählprozess flammen sie auf: als schwarze Silhouette im Albtraum, in der Realität der Explosion, als weiße Sonne hinter dem Häuschen am Meer, das die Einsamkeit in der Familie des „Monsters“ widerspiegelt. Schließlich dunkeln sie ein, werden Abendfriede über schwarzen Klippen. Morpurgo erzählt eindrücklich und unsentimental eine leider immer noch wiederkehrende Tragödie. Ein feines Bilderbuch mit blauem Band. Ein Lesezeichen gegen den Schmerz, für Kinder und Erwachsene. (1000 und 1 Buch/Ines-Bianca Vogdt/www.biblio.at)
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Verlag:
Fischer KJB
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-7373-5210-9
Beschreibung:
46 Seiten : Illustrationen
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Sprache:
deutsch